Eine Kastration ist ein Routineeingriff, der nicht
nur unerwünschten Nachwuchs verhindert, sondern gleichzeitig das Zusammenleben von Katze und Mensch wesentlich erleichtert.
Eine
Kastration des Stubentigers birgt viele Vorteile. Vorbei sind die wilden Nächte, ausgestanden die Rolligkeit der Katze und die Schrecken bei der Heimkehr eines verunstalteten Katers. Ob Männchen oder
Weibchen, beide wenden sich mehr ihrem Halter zu und werden häuslicher. Kater hören zudem auf, ihr Revier zu markieren, und entfernen sich nicht mehr so weit von ihrem Zuhause. So sind sie weniger
Gefahren, wie beispielsweise Kämpfen mit den Nachbarskatern, Autounfällen und Ansteckung von gefährlichen Viren, ausgesetzt. Folglich haben kastrierte Kater auch eine höhere
Lebenserwartung.
Wann ist es Zeit für eine Kastration?
Am
besten man kastriert die Stubentiger, noch bevor sie geschlechtsreif werden. Das ist bei Katzen und Katern unterschiedlich. Weibchen kommen schon mit fünf bis neun Monaten in die Pubertät, Männchen
erst mit acht bis zehn Monaten. Es gibt aber auch Rassen (Heilige Birma, Siamkatze, Abessinier), die besonders frühreif sind und schon mit vier bis sechs Monaten für Nachwuchs sorgen können.
Langhaarige Katzen gehören dagegen zu den Spätzündern, die sich mit der Geschlechtsreife bis zu einem Jahr Zeit lassen. Außer dem Geschlecht und der Rasse spielt noch der Geburtszeitpunkt eine Rolle.
Herbst- und Winterkätzchen können nämlich schon mit drei bis vier Monaten geschlechtsreif werden. Die sogenannte Frühkastration mit wenigen Wochen ist umstritten. Zu früh kastrierte Männchen
sollen von Potenten oder Spätkastraten gemobbt werden: Sie sollen häufig Probleme haben, sich durchzusetzen, sollen sich das Futter wegnehmen lassen und oft aus guten Gebieten vertrieben werden.
Außerdem spielen die Geschlechtshormone schon vor der Geschlechtsreife eine wichtige Rolle in der psychischen und physischen Entwicklung der Kätzchen.
Dick durch Kastration?
Sowohl Katzen als auch Kater nehmen nach einer Kastration an
Gewicht zu. Das liegt aber nicht an der Kastration selbst, sondern daran, dass sie für die Menge Futter, die sie zu sich nehmen, zu wenig Kalorien verbrauchen. Kastraten sind nicht mehr so aktiv und
entdecken plötzlich das Fressen als eine Art Zeitvertreib. Dem kann man aber vorbeugen, wenn man sich an folgende Regeln hält:
Die Katze soll jeden Tag eine genau abgemessene
Futtermenge erhalten. Diese wird in mehrere kleine Portionen aufgeteilt, die dann über den Tag verteilt gegeben werden. So gewöhnt sich die Katze bzw. der Kater an die Menge und entwickelt
auch keinen Heißhunger.
Hin und wieder sind auch Leckerlis erlaubt, diese werden
aber von der Tagesration abgezogen.
Ablenkung durch Bewegung heißt die Devise. Durch das
Spielen verbrennt der Stubentiger richtig viel Kalorien, und das Beste daran: Die Beziehung zwischen Mensch und Katze wird dadurch auch intensiver.
Kastration statt Sterilisation
Bei
einer Sterilisation werden lediglich Ei- bzw. Samenleiter durchtrennt. Bei Katern wären die Hoden aber immer noch voll intakt. Das bedeutet, dass die Männchen zwar keinen Nachwuchs mehr zeugen
könnten, aber immer noch aktiv wären, also auch weiterhin markieren, ihr Revier verteidigen und auf Weibchensuche gehen würden. Ebenso verhält es sich bei den Katzen, die weiterhin rollig werden
würden. Bei einer Kastration hingegen werden Hoden und Eierstöcke komplett entfernt und somit ein Einfluss der Sexualhormone verhindert. Die Tiere verhalten sich dann
geschlechtsneutral.